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GITEX Techtransfer von Dubai nach Berlin: «Europas digitale Zukunft voranbringen und mitgestalten»

GITEX Dubai ist die grösste IT Messe der Welt. Jetzt kommt sie nach Berlin. Managing Director Jutta Jakobi, früher Global Director Digitalization CeBit erklärt, woher das grosse Interesse kommt. Carl A. Ziegler von der Schweizer Vertretung T-Link sagt, was die Schweiz in Berlin gewinnt.

 


Jutta Jakobi, was bewegt Sie zur Zeit am meisten?

Ich bin voller Vorfreude auf eine erfolgreiche Premiere der GITEX Europe. Dafür ist natürlich noch sehr viel zu tun. Aber wir haben bereits sehr zahlreiche positive Rückmeldungen und die konkreten Planungen gemeinsam mit Ausstellern und anderen Beteiligten laufen auf Hochtouren.

 

GITEX Dubai ist eine etablierte Technologie- und IT-Megamesse mit mehr als 6‘500 (!) Ausstellern aus 180 Ländern und 200‘000 BesucherInnen. Jetzt kommt sie mit einem Ableger nach Berlin unter dem Titel GITEX Europe. Mit welchen Überlegungen?

Das Interesse an der GITEX als einem globalen Leit-Event für die Tech-Branche ist in Europa sehr hoch. Das belegen die zahlreichen europäischen Besucher in Dubai. Die trafen im Oktober 2024 auf die größte europäische Ausstellerzahl seit Beginn der GITEX Global. Das Potential hier in Europa ist aber weit größer. Diese Chance will die GITEX nutzen. Außerdem können wir die in und für Europa relevanten Themen hier viel besser bespielen. Die Möglichkeiten zum Netzwerken sind für die Europäer in Berlin in einer auf unsere Weltregion fokussierten Veranstaltung naturgemäß viel größer. Das ist ein klarer Nutzen für die Teilnehmer.

 

Die grösse IT-Messe der Welt: GITEX Global in Dubai.


Welche Synergien ergeben sich für Berlin von der GITEX Dubai? Welche Rolle spielt die Messe Berlin als Gastgeber der GITEX Europe?

Berlin ist ein herausragender Messestandort und als eine der Top-Metropolen in Europa eine tolle Destination. Neben dieser Zugkraft ist Berlin ein geübter Gastgeber auf Weltspitzenniveau und ein top-professioneller Partner für einen Veranstalter wie uns. Wir arbeiten hervorragend zusammen. Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey unterstützt uns nachdrücklich: Sie weist zum Beispiel auf die starke Startup-Community hin und betont die enorme Anziehungskraft der Stadt für internationale Talente und Investitionen. Und nicht zuletzt lassen sich die relevanten Branchenverbände in der deutschen Hauptstadt sehr gut einbinden. Das sorgt für Zugkraft an der Schnittstelle zwischen den IT-Wirtschaftssektoren und der deutschen und europäischen Politik.

 

Sie waren früher Managing Director der IT-Messe CeBIT der Deutschen Messe AG in Hannover. Entstand durch die Annullierung der CeBIT eine Lücke im Messemarkt? Was hören Sie von aktuellen und potenziellen Ausstellern?

Das Ende der CeBIT ist selbst von denjenigen, die es für unausweichlich hielten, bedauert worden. Dazu zählen auch aktuelle und potenzielle Aussteller, mit denen wir sprechen. Die CeBIT hat selbstverständlich einen nicht gedeckten Bedarf hinterlassen. Wir wissen, wie wir diesen Bedarf auf neue Art bedienen können. Das bedeutet auch, dass wir nicht antreten, um einfach nur einer CeBIT nachzueifern. Alles hat seine Zeit. Die der GITEX ist jetzt.

 

Was wird die GITEX Europe anders machen als die CeBit?

Die GITEX hat eine ganz eigene Positionierung, die für sich selbst steht und spricht. Sie versteht sich als Plattform für das gesamte Technologie-Ökosystem, als Treffpunkt für Start-ups, Mittelstand, Großunternehmen und Big Tech, für Investoren, Accelerators und Incubators, für Regierungsvertreter, Wissenschaft und Forschung. Wir bringen alle an einen Tisch, die es braucht, um Zukunftsimpulse zu setzen. Das bedeutet zum Beispiel, sektorübergreifende Lösungen zu definieren, Standardisierung und Interoperabilität zu stärken, Technologietransfer aus der Wissenschaft in die praktische Anwendung zu fördern und das Investitionsklima auf diesen Feldern zu fördern – alles Stärken und Potenziale der europäischen IT-Wirtschaft, die in klassischen Messeformaten bisher hauptsächlich in Appellen und Forderungen, in Reden, im Rahmenprogramm und Randnotizen Platz fanden. Wir stellen sie in den Mittelpunkt des Programms und werden konkret.

 

Welche Ausstellersegmente hat die GITEX Europe definiert?

Wir laden alle genannten Gruppen von Akteuren auf den wichtigsten Technologiefeldern ein, sich an der GITEX Europe zu beteiligen. Dazu zählen KI und Robotik, Big Data, Cloud und Cybersicherheit, DeepTech und GreenTech, intelligente Connectivity, Quantencomputing, Web 3.0 und viele mehr. Technologie allein wäre allerdings l’art pour l’art. Deshalb haben wir auch eine Reihe spannender Anwendungsfelder definiert, in die sich Aussteller einbringen: Nachhaltigkeit, Gesundheit, Mobilität, Digitale Städte, Endverbrauchertechnologien oder digitale Finanzen und Vermögenswerte.

 

Sie sagen in einem Interview, die GITEX Europe wolle mithelfen, Europas digitale Zukunft voranzubringen. Was braucht Europa? Welche Erfahrungen aus Dubai helfen dabei?

Die Vielfalt des Austauschs und der angesprochenen Zielgruppen ist einzigartig. Die GITEX erhebt deshalb zurecht den Anspruch, Europas digitale Zukunft voranzubringen und mitzugestalten. Natürlich wird es vielen Ausstellern darum gehen, sich zu präsentieren und Geschäfte anzubahnen. Zugleich werden in Berlin auch neue Netzwerke geknüpft, Projekte ins Leben gerufen und internationale Partnerschaften geschmiedet. So läuft das seit langem in Dubai und wir sind sicher, dass die europäischen Aussteller, Partner und Besucher das genauso schätzen und umsetzen werden. 

 

Ein Teil der potenziellen Aussteller besteht aus Start-Up-Unternehmen. Aus welchen Branchen? Was gewinnen schweizerische Start-Up Unternehmen mit einer Teilnahme als Aussteller auf der GITEX Europe, das sie in der Schweiz oder online nicht herstellen können?

Wir hatten Mitte September 2024 einen Workshop in Berlin, mit Investoren, Corporates, und Start-ups. Die haben untereinander jederzeit Zugang, sehr häufig aber hauptsächlich oder sogar ausschließlich im eigenen Land. Unser so wichtiger europäischer Binnenmarkt hat hier noch Luft nach oben. Den Workshopteilnehmern ist wichtig, sich auch international viel besser zu vernetzen. Die GITEX Europe wird den Unterschied machen, dass die nationalen Ökosysteme nicht im eigenen Saft weiterschmoren, sondern in gut vertretbarem Kosten-Nutzen-Verhältnis die Netzwerke zusammenbringen und erweitern.

 

Aussteller aus welchen Branchen aus der Schweiz brauchen die GITEX Europe? Wie kommt die GITEX Europe bei ihnen bisher an?

Jeder, der eine B2B-Tech-Lösung für die Digitalisierung eines beliebigen Geschäftsprozesses hat und diese international verkaufen möchte, ist bei der GITEX richtig. Eine Branchenbeschränkung vermeiden wir ganz bewusst. Die Kraft der europäischen Lösungskompetenz liegt im Überschreiten von Grenzen – zwischen Ländern, Branchen, Unternehmen und so weiter. Dazu können die Schweizer Tech-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Experten einen wichtigen Beitrag leisten.

 

Welche Grössendimensionen hat sich die GITEX Europe im 2025 gesetzt und langfristig?

(Bild Gitex Dubai)Eine relevante: Kommuniziert haben wir Eckwerte wie 60.000 BesucherInnen, 2.500 Ausstellende und über 500 Sprecherinnen und Sprecher. Das unterstreicht die Ernsthaftigkeit unseres Engagements – denn wir zeigen damit ein signifikantes wirtschaftliches Commitment, zu dem anderen offenbar bisher Mut oder Mittel fehlten. Natürlich ging der Entscheidung für die GITEX Europe bei uns eine saubere Business-Case-Betrachtung voraus und wir gehen davon aus, den Case auch zu realisieren. So ordnen wir das Projekt für unsere Zielgruppen quantitativ ein und das ist wichtig. Viel wichtiger als ihre Zahl ist in meinen Augen aber die Zufriedenheit von Ausstellern, Partnern und vor allem Besuchern. Mit anderen Worten: Wir wollen eine langfristige Zukunft mit Wachstumsperspektive. Ob das gelingt, beurteilen wir nicht schon vor der Premiere.

 

Welches Besuchermarketing unternimmt die GITEX Europe, um EinkäuferInnen auf die GITEX Europe zu bringen?

Gerade für eine Premiere ist ein umfassendes Kommunikationsprogramm mit Info-Kampagnen und Dialogformaten zentral. Erste Erfolgsvoraussetzung ist es, relevante Aussteller, aktuelle Themenschwerpunkte und ein interessantes Programm auf die Beine zu stellen. Das ist uns bisher sehr gut gelungen. Das Informations- und Networking-Angebot des Events ist das wichtigste Entscheidungskriterium für die Teilnahme. Wenn dann noch die Rahmenbedingungen stimmen – Erreichbarkeit, Convenience, Ergebnisorientierung und so weiter – dann kommen die, die wir uns wünschen.

Ich will ein konkretes Beispiel zum Versprechen der Convenience und Ergebnisorientierung nennen: Unser Concierge Service, wir nennen das auch „man-made matchmaking“, geht aktiv auf Senior Procurement Executives zu und unterstützt sie bei der Planung eines effizienten und effektiven GITEX-Besuchs. Wir zählen nicht einfach Besucherregistrierungen, sondern gestalten die Teilnahme aktiv mit.

 

Wie läuft die Ausstellerakquise in der Schweiz, welche Arbeitsteilung besteht mit dem erprobten Messe-veranstalter T-Link aus Zürich-Kloten? Wie können Aussteller auf der GITEX Europe teilnehmen?

Als offizieller Agent für die Schweiz ist T-Link ein erstklassiger Partner für die Akquisition von Ausstellern und die Organisation gemeinschaftlicher Beiträge. Die Schweizer Aussteller und Besucher können sich gleichermaßen darauf verlassen, hochrelevante Themen und attraktive Gesprächspartner vorzufinden. T-Link teilt unsere Convenience- und Ergebnis-Philosophie. Gemeinsam werden wir für eine erfolgsträchtige Plattform sorgen.

 

Bitte beenden Sie den folgenden Satz: «Die GITEX Europe wird erfolgreich sein, wenn …

…wir den Vertrauenvorschuss der Aussteller, Partner und Besucher der Premiere verdienen und belohnen und sie deshalb zur zweiten GITEX Europe wiederkehren – und diejenigen mitziehen, die die erste GITEX Europe verpasst haben.»

 



-------- Kurzinterview --------

 


Swiss Pavillon mit KI-, Cleantech- und E-Health auf der GITEX Berlin: Lückenfüller oder Publikumsmagnet?

Carl A. Ziegler, CEO der Schweizer Vertretung der GITEX Europe, T-Link sagt, was die Schweiz in Berlin gewinnt!


Die GITEX Global in Dubai 2024 verzeichnete mehr als 6'500 Aussteller. Jetzt kommt sie als Gitex Europe in die Messe Berlin. Was ist die Mission von T-Link in bezug auf die Gitex Europe?

T-LINK realisiert mit grossem Erfolg seit mehr als 10 Jahren den SWISS Pavilion an der GITEX Global Dubai. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir an der GITEX Europe weiterschreiben. Die Schweizer ICT-Wirtschaft, insbesondere aus dem KMU- und Start-up Segment, soll auch in Europe die Möglichkeit haben, ihre State-of-the-Art Lösungen und Produkte auf der Marketing- und Networking-Plattform «SWISS Pavilion» an der GITEX Europe 2025 präsentieren zu können.


T-Link ist hocherfahren in Industrie- und Projektspedition, Messelogistik und als Veranstalter von Schweizer Länderpavillons im Ausland. Welchen Mehrwert haben Schweizer Aussteller auf der GITEX Europe dank diesem Paket?

Vom T-LINK Angebotsportfolio profitieren Schweizer Aussteller auf vielfältige Art und Weise. Ihre Exponate werden von unseren Spezialisten an Ihrem Firmensitz abgeholt, wir erstellen die Exportpapiere und bringen die Ausstellungsgüter zeitgerecht auf den Messestand. Das gleiche geschieht auf umgekehrte Weise nach Ende der Messe. Ein mehrsprachiges Projektteam begleitet die Aussteller durch sämtliche Anmeldeprozesse. Es ist bei der Unterkunftssuche am Messestandort behilflich, betreibt den SWISS Pavilion mit viel Professionalität und Umsicht, organisiert Empfänge, Networking-Events und Pitching-Sessions. Die Aussteller profitieren zudem von unserem grossen Beziehungsnetz zu wichtigen Branchen-Institutionen und -akteuren.


In der Schweiz stagniert die Messewirtschaft, in Deutschland und international boomt sie auf hohem Niveau. Wie ist der Response bisher von Schweizer Ausstellern und BesucherInnen?

Durch die zahlreichen Interessensbekundungen von KMUs und Start-ups sowie aus dem Hochschul-Umfeld wird bestätigt, dass die GITEX Europe 2025 als vielversprechende Marketing- und Networking Plattform wahrgenommen wird. Die Akquisition läuft auf Hochtouren. Die Anmeldungen mit den Flächenwünschen gehen laufend ein.


Die GITEX Europe wird ein neues Fenster für Aussteller aus der IT-Branche öffnen, als Nachfolge der CeBit. Wie hat die IT-Wirtschaft auf diese neue Opportunität reagiert?

Das sehr erfolgreiche Veranstaltungs-Format der «Mutter-Veranstaltung» GITEX Dubai hat mit der GITEX Europe nun auch in Europa einen Ableger. Dadurch wird die Lücke gefüllt, welche das Ende der CeBIT vor gut sechs Jahren hinterlassen hat. Unsere Kontakte zur Branche zeigen, dass nebst reinen Fachmessen auch grosse Tech-Messen als interessante Marketing- und Networking-Plattformen wahrgenommen werden. Attraktive Konferenz-Programme, Produkte-Shows, etwas Glamour und Empfänge auf grossen Tech-Messen sind Publikumsmagnete, die viel Synergien zu bieten haben. Davon profitieren Aussteller und Besucher.


Gitex Europe wird auch ein europäisches Schaufenster für Cleantechnologie. Was erwartet die MessebesucherInnen zu diesem Thema?

IT und KI gehören zu den treibenden Kräften bei der Umsetzung von Lösungen für Nachhaltigkeit. Es sind starke Werkzeuge, um Klimaziele zu erreichen, im unternehmerischen, wie im gesellschaftlichen Kontext. Eine Vielzahl von Ausstellern der GITEX Europe bieten entsprechende Lösungen an.


Start-Up-Unternehmen aus der Schweiz genießen massgeschneiderte Auftrittsmöglichkeiten. Was gewinnen sie als Aussteller auf der Gitex Europe, das sie auf anderem Weg nicht erreichen können?

Start-ups können zu ausgesprochen attraktiven Bedingungen am SWISS Pavilion teilnehmen, wenn sie gewisse Kriterien von Innosuisse erfüllen. Mit der Teilnahme am SWISS Pavilion werden die Jungunternehmen unmittelbar dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt, sie können Vergleiche anstellen und sich mit Investoren, etablierten Unternehmern, Medienvertretern und Forschern austauschen. Die Infrastruktur des SWISS Pavilion bietet die perfekte Bühne, um sich mit wenig Aufwand dem internationalen Marktumfeld zu präsentieren.


Von Dubai in die Messe Berlin: GITEX Europe findet statt vom 21. bis 23. Mai 2025.



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