Das Thema geht uns alle an: Die Initiative für eine geregelte Entschädigung im Epidemiefall fordert, dass finanziell entschädigt wird, wer durch eine behördliche Massnahme während einer nächsten Epidemie wirtschaftlich massgeblich betroffen ist.
Christoph Kamber: «Leben ohne Einschränkungen? Das kann sich rasch wieder ändern!»
by Urs Seiler | 18. Mai 2022
Christoph Kamber Co-Präsident des Initiativvereins und Präsident von EXPO EVENT Swiss LiveCom Association von der durch die Pandemie am meisten geschädigten Branche erklärt, weshalb das Begehren für die Zukunft der Branche existenziell wichtig ist.
Christoph Kamber, wer steht hinter der Entschädigungsinitiative?
Die Entschädigungsinitiative wurde von zehn grossen Branchen- und Wirtschaftsver-bänden, darunter EXPO EVENT Swiss LiveCom Association, lanciert und wird von National- und Ständeräten aller grossen Parteien unterstützt.
Weshalb braucht es eine solche Initiative? Während der Corona-Pandemie wurden ja grossflächig Unterstützungsgelder gesprochen?
Es ist zentral wichtig, dass rechtzeitig die richtigen Schlüsse aus den vergangenen zwei Pandemiejahren gezogen werden. Im Moment leben wir alle wieder fast ohne Ein-schränkungen und das Geschäft läuft – aber das kann rasch wieder ändern. Zudem habe ich die zähen Verhandlungen um die Entschädigungen hautnah miterlebt und dabei festgestellt, dass so einiges hätte besser funktionieren können. Deshalb ist es absolut notwendig, jetzt eine verbindliche Rechtsgrundlage zu schaffen. Und genau das ist das Ziel der Initiative.
Wie engagiert sich EXPO EVENT Swiss LiveCom Association für diese Initiative?
Die Veranstaltungsbranche wurde durch die Pandemie empfindlich getroffen – viele unserer Mitglieder hatten existenzielle Probleme. Selbstverständlich hatten wir alle solidarisch die vom Bund verordneten Massnahmen mitzutragen. Wenn dabei aber die Unternehmen einzelner Branchen allein gelassen werden und dadurch um ihre Existenz fürchten müssen, stimmt etwas nicht. Für uns als Verband ist es daher Pflicht, uns dafür einzusetzen, dass dieses Szenario nicht wiederholt.
Gehen Sie davon aus, dass im Herbst die nächste Corona-Welle kommt?
Die Pandemie hat mich – und wohl uns alle – eines gelehrt: Die meisten Prognosen, die gestellt worden sind, waren falsch. Und genau darum geht es: Wir sind gut beraten, wenn wir uns jetzt proaktiv auf die potenziellen Gefahren der Zukunft vorbereiten. Corona wird nicht das letzte Virus sein, welches uns heimsucht. Deshalb macht es Sinn, dass wir uns jetzt darauf vorbereiten.
«Unsere Arbeitsplätze hängen von gesunden, stabil finanzierten Unternehmen ab.»
Wie werden genügend Unterschriften zusammenkommen?
Wir zählen darauf, dass das der Fall sein wird! Die breite Unterstützung aller Parteien und diverser Verbände zeigt, dass unser Anliegen im Grundsatz verstanden und akzeptiert wird sowie die Notwendigkeit einer nachhaltigen Regelung erkannt ist. Damit wir die nötigen Unterschriften zusammenbekommen, sind wir aber sicherlich auf die Unterstützung der gesamten Branche angewiesen. Unsere Arbeitsplätze hängen von gesunden, stabil finanzierten Unternehmen ab. Deshalb geht das Thema alle an, die direkt oder indirekt mit der Veranstaltungsbranche zu tun haben. Und wer hat das nicht?
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