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Nach dem Ende der Post-Covid-Euphorie: Ausgebuchte Frankfurter Konsumgütermessen Ambiente, Christmasworld und Creativeworld spüren schwieriger werdendes Umfeld

Das Jahr 2024 mit einem erwarteten Umsatzrekord ist für die Messe Frankfurt gut gelaufen, aber sie steht vor großen Herausforderungen. Die Vertriebswege im Handel verändern sich laufend und wirken Messen entgegen. Europa hat einen Krieg vor der Haustüre und die Kosten sind gigantisch gestiegen. Aber die chinesischen Aussteller sind zurück.

 

 


Die Konsumgüterleitmessen Ambiente, Christmasworld und Creativeworld eröffnen erstmalig gemeinsam am Messefreitag, dem 07.02.2025, die Ordersaison in Frankfurt am Main. Das Trio aus Ambiente, Christmasworld und Creativeworld baut seine Position als globale Drehscheibe für moderne Lifestyles, saisonale Dekoration und Kreativprodukte weiter aus.

 


«Wir sind froh, dass die Menschen nach Corona gesehen haben, dass das persönliche Gespräch super wichtig ist», sagt Thomas Kastl (Bild), Leiter Ambiente Dining, am 17. Oktober in Zürich an der Pressekonferenz der großen Konsumgütermessen der Messe Frankfurt, der Ambiente, Christmasworld und Creativeworld.

 

«Das Jahr 2024 ist gut gelaufen. Wir haben in gewissen Bereichen einen Nachfrageüberhang. Aber wir stehen vor Riesenveränderungen. Die Herausforderungen sind immens», führt er aus. «Wir haben einen Krieg vor der Haustür und die Kosten sind gigantisch gestiegen», ergänzt er.

 

Da blickt man beim grossen Messeveranstalter sogar besorgt auf den Wettbewerb. Vor Kurzem wurde die Kölner Möbelmesse abgesagt. «Das ist kein gutes Omen für die Messe-Industrie, weil das ein Zeichen ist, dass sich die Vertriebswege ändern», erklärt er.

 

Nur die chinesischen Aussteller drängen wieder auf den deutschen Markt wie eh und je und helfen mit, die Internationalität der Ambiente, Christmasworld und Creativeworld noch zu steigern. China ist ein sehr, sehr bedeutender Bereich für die Messen. Der Global-Sourcing-Teil des Messetrios ist die größte Sourcingplattform außerhalb von China. Mittlerweile kommen 70% der 140‘000 FachbesucherInnen aus dem Ausland. Die Schweiz allein belegt als Ausstellerland 1‘600 Quadratmeter Ausstellungsfläche über das Messetrio.

 


Wie die Unsicherheit das Ausstellerverhalten verändert

Die Aussteller suchen aufgrund der erwähnten Preissteigerungen und der nach Covid teilweise veränderten Vertriebswege neue Partner, und in der Unterstützung darin liegt eine der Kernfunktionen der Messe als Matchmaker von Einkäufern und Anbietern. Trotzdem nehmen wegen der drastisch gestiegenen Teuerung einige Aussteller nicht mehr teil.


Wachstumsfelder Hospitality und Contract Business

Ein Highlight der Ambiente ist die Sonderpräsentation «The Lounge» als Bindeglied zwischen Hospitality, Contract Business und Interior Design. «Die Ambiente ist der internationale Hotspot für die globale Designszene und wir freuen uns sehr, dass wir einen jungen, spannenden und unkonventionellen Designer für 2025 gefunden haben, der KI in seine Arbeit integriert. Fabian Freytag ist unser neuer Ambiente Designer 2025», schildert Julia Uherek, Bereichsleiterin Consumer Goods Fairs Messe Frankfurt, den nächstjährigen Gestalter der Sonderpräsentation. Der prämierte Designer präsentiert mit «The Lounge – Shades of Space» in der Galleria 1 inspirierende Stilwelten für den Gastraum von morgen und bietet Besucher*innen maximale Inspiration für ihr Geschäft. 


«Das Thema Content ist für uns ganz wichtig, damit können wir Ausstellern und BesucherInnen Orientierung geben», sagt Thomas Kastl. Es zieht sich wie in roter Faden durch das Messetrio über die Lounges und endet online in den angestammten Plattformen Conzoom-Solutions und nmedia für ein effizientes Order- und Contentmanagement.

 

Netzwerken als Dreh- und Angelpunkt

Sowohl auf der Ambiente als auch auf der Christmasworld und der Creativeworld steht die Austragung 2025 unter dem Vorzeichen des Netzwerkens. Die Herausforderungen im Markt halten an, und es ist wichtig, die Sortimente spannend zu gestalten und den Point of Sales von seiner besten Seite zu zeigen. All das geht nur mit belastbaren, resilienten Netzwerken. Das Messetrio Ambiente, Christmaworld und Creativeworld ist die erste und wichtigste Anlaufstelle im Jahr, um solche Netzwerke zu knüpfen, auszubauen und zum Leben zu erwecken.

 

Ausstellerseitig treffen BesucherInnen bei Ambiente Dining wie gewohnt auf Marktführer und Branchengrößen wie Eternum, Grestel, Pozzi Milano, Sola Switzerland, Stölzle Lausitz und Thun. Im Hospitality-Feld stellen Bohemia Cristal, Güral, Lav, Libbey, Nadir, Pasabahce, Rosenthal und Villeroy & Boch aus. Wiederkehrer sind Crystal Bohemia, Kutahya und Noritake. Für Giving gehen Adel, A.T. Cross Company, Enesco, Factis, Legami, Trodat, Troika und Zipit an den Start. Neu an Bord sind zum Beispiel Senz Umbrellas, Thong Yeong/Laban Pen und UK Greetings. Neben den Rückkehrern Alessi, Kare Design, Kosta Boda, Lightmakers Light & Living und Silk-Ka sind bei Living Broste Copenhagen, Eva Solo und Lambert mit dabei. Im Bereich Working stellen neben Hey Sign, König + Neurath, Vario Büroeinrichtung auch Kühnle Waiko Büromöbel und der Neuaussteller Evoline Schulte Elektrotechnik aus.

 

«Die Aussteller sind alle da», sagt Stefan Schopp (Bild), Direktor der Christmasworld und der Creativeworld am 17. Oktober, «aber sie reduzieren ihre Fläche. Wenn die Investitionsbereitschaft zurückgeht, müssen wir Energie und Herzblut hineingeben, um diesem Trend entgegenzuwirken.» Die Teilnahme auf der Christmasworld und der Creativeworld ist aber generell sehr hoch, und man ist in den meisten Bereichen weitgehend ausgebucht. «Und das Rahmenprogramm wird ein Highlight werden» sagt Stefan Schopp.

 

Digitale Transformation und KI: «Da ist mehr drin»

Matchmaking zwischen Anbietern und Einkäufern wird immer wichtiger», sagt Thomas Kastl, «und ich glaube, dass das ohne Digitalität nicht mehr geht.»

 

Die Messe Frankfurt gehörte zu den Ersten, die diese Entwicklung online abbildeten mit den Plattformen Conzoom Solutions und nmedia.

 

Und natürlich ist das ganze Thema Künstliche Intelligenz und was sie für die Messewirtschaft bedeuten kann auch bei den Konsumgütermessen angekommen. «Wir untersuchen das im Moment mit einer Arbeitsgruppe. Da ist viel mehr drin, als der Einzelne sich vorstellen kann», sagt Thomas Kastl.

 

Angesichts der bevorstehenden Rekordergebnisse der Messe Frankfurt für das Jahr 2024, der aber das erwähnt herausfordernde wirtschaftliche und geopolitische Umfeld entgegensteht, fragen wir: «Thomas Kastl, ist das Glas bei den drei Konsumgütermessen jetzt halb voll oder halb leer?» Antwort: «Wir können mit der momentanen Situation noch leben.»

 

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