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Transformation jetzt: Jubiläums-Powertage für eine sichere Stromversorgung

Die Energiewende ist ein Marathon, kein Sprint. Und sie muss bezahlbar sein. Rechtzeitig vor der Abstimmung zum Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien kommen vom 4. bis 6. Juni 2024 die Powertage in der Messe Zürich. Sie liefern Antworten auf die drängenden Fragen.

 

von Urs Seiler || 24. Mai 2024



Entstanden aus der ineltec und erstmals im Jahr 2004 durchgeführt, bringen die Powertage alle zwei Jahre wichtige Unternehmen, Expertinnen und Meinungsmacher aus der Schweizer Stromwirtschaft zusammen. Gemeinsam mit den führenden Verbänden wie dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), Electrosuisse, dem Bundesamt für Energie (BFE) und swissmig stellen die Powertage sicher, dass die brennenden Themen, die die Schweiz bewegen, direkt aus der Branche kommen.

 

Powertage-Ausstellerpartner sind bekannte Marken wie Siemens Schweiz, ABB Schweiz, Bouygues E&S EnerTrans, Schneider Electric Schweiz, Landis & Gyr, Dätwyler IT Infra und ein Ausschnitt aus der klassischen schweizerischen Klein- und Mittelunternehmen-Wirtschaft.

 

Die vollständige Ausstellerliste und das aktuelle Forumsprogramm der Powertage.

 

Erneuerbare Stromversorgung: Geschwindigkeit und Bezahlbarkeit

Die grösste Herausforderung der Energiewende ist eine bezahlbare Versorgungssicherheit. «Es macht keinen Sinn, hier zu hohen Kosten grün zu werden und die Industrie wandert dann nach China ab», sagt Roland Kiefer, Geschäftsstellenleiter von Powertage-Partner Swissmig.

 

«Mit den technischen Herausforderungen sind Industrie und Betreiber der Stromwirtschaft meines Erachtens gut unterwegs. Deutlich anspruchsvoller scheint mir die gesellschaftliche Herausforderung», ergänzt Markus Burger (Bild), Geschäftsführer des Powertage-Partners Electrosuisse. Um unser Energiesystem auf Nachhaltigkeit umzubauen, müssen wir nach seiner Auffassung die richtigen gesellschaftlichen Kompromisse finden, welche die von Experten vorgezeichneten Zielarchitekturen in die Realität bringen lassen. Darum ist der stetige Dialog zwischen Experten, der Politik und der Bevölkerung sehr wichtig.

 

Für Marianne Zünd (Bild), Leiterin Medien und Politik im Bundesamt für Energie BFE, besteht die grösste Herausforderung bei der Energiewende in der Geschwindigkeit. Weil die Energiewende schnell gehen müsse, sei die Umkehr auf Atomstrom keine Option mehr, da sich neue Atomkraftwerke – das Stimmvolk hat den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen – nicht schnell genug bauen liessen.

 

Um solche Themen dreht sich auch das Fachforum der Powertage, nur wenige Tage vor der Volksabstimmung zum Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Zwei weitere Powertage-Partner, nämlich der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE und das Bundesamt für Energie BFE, empfehlen ein Ja zur Abstimmung, Swissmig dagegen gibt keine Parole heraus, befürwortet aber stark, dass sich die Bevölkerung mit dem Thema auseinandersetzt. Auch Electrosuisse möchte als neutrale Fachorganisation eine faktenbasierte Diskussion fördern.

 

Das Powertage-Fachforum


Am 4. Juni diskutiert das Powertage-Fachforum folgendeThemen: Sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien: Wie stellen wir die Weichen richtig? Energie-Effizienz in der Praxis: Learnings aus führenden Projekten. Keynote Speaker Konrad Zöschg, Head Technology und GL-Mitglied von Swissgrid, zeigt in seinem Referat «Innovation & Digitalisierung im Übertragungsnetz», warum Swissgrid ihr Netz innovativ und digitalisiert weiterentwickelt und weshalb dies von zentraler Bedeutung ist, um die Transformation des Energiesystems erfolgreich umzusetzen.

Am 5. Juni geht es weiter auf drei Plattformen: CIGRE. ENERGY TRANSITION NOW! Fachwissen über Energiesysteme und Electrosuisse Power-Party. Rudolf Meier, Präsident CIGRE CH, Geschäftsführer EnerTrans und Geschäftsbereichsleiter EVT bei Bouygues Energies & Services, gibt einen Überblick zur CIGRE.org und zeigt mit praktischen Beispielen, wie man die Plattform effizient nutzt.

 

Der 6. Juni bringt zwei weitere brennende Themen: Transformation des Energiesystems – Wie gelingt es, den Wandel gemeinsam zu gestalten? Innovation in der Stromwirtschaft – Welches sind die Erfolgsfaktoren? Aber echter Wandel kann allein mit Wissen und Können nicht gelingen – es braucht einen kulturellen Wandel hin zu einer klimagerechten Zukunft. Wie dies konkret aussieht, bringt Transformationsforscher und HSG-Titularprofessors Jörg Metelmann in seiner Keynote «The Power of Imagineering» auf den Punkt.

 

Gelegenheit zum Netzwerken auf den Powertagen bietet sich an der Electrosuisse Power-Party am Mittwochabend, 5. Juni mit über 700 Gästen.

 

Versorgungssicherheit Schweiz durch internationale Zusammenarbeit gewährleisten

Die Schweizer Energieprobleme resultieren weniger aus der geopolitischen Situation als aus der Abschaltung der deutschen und der Reduktion der französischen Kernkraftwerke sowie aus der veränderten Gasversorgung, sagen Experten, und: Eine Selbstversorgung der Schweiz wäre eine Utopie.

 

Auch Marianne Zünd sieht eine reine Selbstversorgung der Schweiz nicht als anstrebenswertes Ideal. «Die schon rein physisch in Europa integrierte Schweiz ist Teil internationaler Kooperationen und kann sich nicht abschotten. Auch aufgrund fehlender Rohstoffvorkommen sind wir auf die internationale Zusammenarbeit angewiesen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten», sagt sie.

 

Was leistet die digitale Transformation für die Energieversorgung?

Welche technischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen braucht die Schweiz, um die Stromproduktion durch digitale Transformation zu fördern?

 

«Wir stecken mitten in der digitalen Transformation. Über den generischen Schweizer Ansatz kann der Markt durchaus spielen, dann gibt es auch bezahlbare Innovation!», sagt Roland Kiefer (Bild). Sein Plädoyer zur Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft: «Während Überregulation bremst, muss vielmehr die bereits gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Politik und Branche weiter gefördert werden. Notwendig ist ein perfektes Zusammenspiel zwischen Politik, Industrie, Verteilnetzbetreiber und Gesellschaft sowie Weitblick statt blinden Aktivismus. Die Energiewende ist ein Marathon und kein Sprint!»

 

«Das grosse Thema ist dabei der Datenschutz und die Sicherheit vor digitalen Angriffen», ergänzt Marianne Zünd. Digitale Technologien werden eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel zur optimalen Abstimmung des Stromverbrauchs mit der Produktion und Speicherung. «Aber, noch einmal: Sicherheit hat Vorrang», unterstreicht Marianne Zünd.

 

Fachkompetenzen im Wandel

Auch die Strombranche, wie viele andere Branchen, beklagt einen ausgeprägten Fachkräftemangel. Als einen der Gründe diagnostiziert Roland Kiefer, dass technische Lehrstellen im Vergleich mit kaufmännischen Berufen als eher «unsexy» gelten. Frauen sind stark untervertreten. Bei der swissmig-Betriebsleitertagung lag der Frauenanteil gerade einmal bei zwei Prozent! Nicht zuletzt deswegen hat sich Swissmig 2024 dem Thema «Digitale oder analoge Energiewende? Warum studieren so wenig Frauen Elektrotechnik?» verschrieben.

 

Markus Burger plädiert für Initiativen auf verschiedenen Ebenen: Es gelte, Jugendliche für technische Berufe zu begeistern, die Frauenförderung für Technikberufe zu unterstützen, die Auseinandersetzung mit der Fachkräfte-Zuwanderung zu führen und den Einsatz von Technologien zu nutzen: «Künstliche Intelligenz, Robotik und Software bieten immer wieder neue Chancen, um Fachkräfte in Teilbereichen zu entlasten», sagt er. Electrosuisse setzt nach Abschluss der Grundausbildung an und ermöglicht Lernenden und Studierenden, sich über eine attraktive Mitgliedschaft mit den Experten ihres künftigen Arbeitsgebiets auszutauschen.

 

Gemäss Marianne Zünd bietet die Strombranche der jüngeren, nachrückenden Generation, die Abstand nehmen will von fossilen Brennstoffen und in die Digitalisierung drängt, alles. «Soll die Schweiz den Wandel im gewünschten Tempo durchziehen, müssen die Jungen sich durchsetzen können», lautet ihr bemerkenswertes Statement zur Nachwuchsförderung.

 

«Die Energiewende ist ein Marathon und kein Sprint und sie muss bezahlbar sein» schliesst Roland Kiefer und es tönt wie ein Fazit zur Energiesituation.

 

Die Powertage 2024

Anders als man während der Corona-Pandemie befürchtete, sind Live-Begegnungen mit Wissenstransfer, Networking und Fachinformation unersetzlicher denn je. Auch in der Strombranche funktioniert Meinungsbildung nur im Dialog mit der gesamten Branche. «Das Powertage-Format ist gut etabliert und bietet den Besuchenden und Ausstellenden eine anregende Mischung aus inspirierenden Vorträgen, einer reichhaltigen Ausstellung und hochwertigen Gesprächen im Branchennetzwerk», sagt Markus Burger.

Die Powertage vom 4. bis 6. Juni 2024 in der Messe Zürich sind das Fachforum, an dem sich die Strom- und Energiewirtschaft von der Basis bis zur Spitze trifft, von Handwerkern über Start-Up-Unternehmen bis zu wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern. Es bietet Besuchenden und Ausstellenden einen umfassenden Mix aus Vorträgen, technischen Lösungen der Ausstellenden, individuellen Branchendialogen und Netzwerkanlässen.

 


Powertage 2024 in Kürze – Treffpunkt der Schweizer Stromwirtschaft

Dauer, Öffnungszeiten: 4. bis 6. Juni 2024, Dienstag bis Donnerstag, 9 bis 17 UhrAlle Informationen: www.powertage.ch


Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Powertage, CH-4005 Basel


MCH Group: Die MCH Group mit Sitz in Basel ist ein international tätiges Erlebnismarketing-Unternehmen mit einem umfassenden Dienstleistungs-Netzwerk und einem internationalen Angebot von Erlebnismarketing-Lösungen. Der Geschäftsbereich Exhibitions & Events veranstaltet jährlich rund 170 Gastveranstaltungen und organisiert 25 eigene Events und Messen in der Schweiz, darunter national führende Plattformen wie die Powertage, die Swissbau, die Igeho und die Giardina. Zudem betreibt die MCH mit der Messe Basel, dem Congress Center Basel und der Messe Zürich die flächenmässig grössten multifunktionalen Eventinfrastrukturen der Schweiz. Das Unternehmen beschäftigt über 800 festangestellte Mitarbeitende, rund die Hälfte davon in der Schweiz und in den USA. Weitere Informationen unter: mch-group.com


Ansprechpartnerin: Powertage | www.powertage.chMCH Messe Schweiz (Basel) AG | Powertage | CH-4005 Basel


Dominique Farner | Marketing & Communications Manager PowertageT +41 58 206 21 99 | dominique.farner@messe.ch 

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