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Zukunft braucht visionäre Herkunft: 100 Jahre Koelnmesse mit Rekordergebnissen

Am Anfang stand der Gründervater und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer mit seiner Vision für die Koelnmesse weit über die Messehallen hinaus. Sie bestand im Ideal, aus der Messe einen Handelsplatz auch für die Verständigung der Völker zu schaffen und gipfelt heute, im Rekordjahr der Koelnmesse, in weltweit 67 Veranstaltungen mit einem Anteil von 78 Prozent an internationalen Ausstellern. English below.


von Urs Seiler || 1. Juli 2024



Das war eine denkwürdige Jubiläumsfeier, die die wirtschaftliche, historische und politische Bedeutung der Koelnmesse lebendig werden liess.

 

Als Konrad Adenauer im Jahr 1924 die Koelnmesse eröffnete, geschah das in einer schwierigen politischen und wirtschaftlichen Zeit. Auch heute sind die Zeiten schwierig. Aber die Koelnmesse beweist seit 100 Jahren Weitsicht und Mut. Da passte es, dass das 100-Jahr-Jubiläum in der hypermodernen neuen Confex-Halle gefeiert wurde.

 

«100 Jahre Messe sind kein Pappenstiehl», sagte die Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Koelnmesse, Henriette Reker und hatte recht.

 


Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse, Gerald Böse (2. von links), führte das aus: «Zukunft braucht Herkunft. Die Koelnmesse ist seit 100 Jahren ein lebendiges Zentrum für Innovation, Handel und internationale Zusammenarbeit. Das Confex ist ein neuer Meilenstein auf diesem Weg, der seit zehn Dekaden Unternehmen, Menschen und Nationen verbindet», betonte er.(Rechts von Gerald Böse: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kölns Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Koelnmesse Henriette Reker).

 

Zu beiden Zeitpunkten, bei Gründung der Koelnmesse und heute waren und sind die Rahmenbedingungen nicht die besten.

 

Aber die Koelnmesse erlebt nach der unsäglichen Pandemie einen Aufschwung in einem Mass, den so niemand zu prognostizieren gewagt hätte. Rechtzeitig vor dem Jubiläumsjahr erwirtschaftete sie im 2023 einen Rekordumsatz von 416 Millionen Euro und schafft damit wirtschaftliche Effekte in Köln und Nordrhein-Westfalen von 2 Milliarden Euro. Die Koelnmesse steht auch für die Sicherung von über 18.500 Vollzeit-Arbeitsplätzen als direkte und indirekte wirtschaftliche Effekte für Handel, Handwerk, Transport, Logistik, Hotellerie und Gaststättengewerbe. Die Mitarbeitendenzahl stieg auf durchschnittlich 1.106 im Jahr 2023 (Vorjahr 1.017) und liegt höher als noch in den Vor-Coronajahren.

 

Kunst für die Jahrhunderte mit dem von CEO Gerald Böse an den renommierten Künstler und Architekten Dr. Thomas Schriefers in Auftrag gegeben Portrait der Koelnmesse. Vernissage mit von links: Dr. Thomas Schriefers, Publizist, Architekt, Ausstellungsgestalter, Designer, Freikünstler; Philip Harting, Vorsitzender des AUMA, Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse; Hendrik Wüst, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen; Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Koelnmesse GmbH; Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse.


Der Status der Koelnmesse

Als der charismatische, angesehene Kölner Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1924 die Koelnmesse gründete, hatte er nicht nur die Vision, die Koelnmesse zu einem europäischen Zentrum für Handel, Ideen und Innovationen, sondern in einer schwierigen politischen und wirtschaftlichen Zeit auch zu einem Ort der Verständigung zwischen den Nationen zu machen. Die Beziehungen Deutschlands zur internationalen Gemeinschaft waren nach dem ersten Weltkrieg zerrüttet.

 

Auch in den 40er Jahren war das Umfeld bedrohlich. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 wurde Konrad Adenauer verdächtigt, daran beteiligt gewesen zu sein und in der Messe (!), einer Aussenstelle des KZ Buchenwald, interniert. Ein Freund hatte aber geholfen, dass Konrad Adenauer dem Transport nach Buchenwald entkam. (Quelle: Sonderpublikation 100 Jahre Koelnmesse). Es hat ihm das Leben gerettet, der Kölnmesse ihren grossartigen Gründungsvater erhalten und der Bundesrepublik den späteren Kanzler von 1949 bis 1963 ermöglicht.


Historische Koelnmesse im Gründungsjahr 1924.

 

Die heutige Oberbürgermeisterin Henriette Reker schilderte in Ihrer Rede zum 100-Jahr-Jubiläum die besondere Stellung der Koelnmesse. «Köln ist eine internationale Stadt. Dazu trägt die Koelnmesse seit 100 Jahren bei. Dabei galt es, sich stets von Tiefpunkten zu erholen und sich immer wieder neu zu erfinden!» Und: «Wir läuten heute Zukunft ein. Mit dem Confex!»




Ministerpräsident Hendrik Wüst (Bild) drückte das so aus: «Unsere Messen sind das Schaufenster, wo wir unsere Innovationen der Welt zeigen vor Nationen, die unser Wertgerüst teilen.»

 


Philip Harting, Vorsitzender des AUMA (Bild), ging auf die Bedeutung von Messen und der Koelnmesse in der modernen Zeit ein. «In der Zeit während und nach der Pandemie haben wir klarer denn je gesehen, wie wichtig unsere Messen als Handelsplätze für die Wirtschaft sind. Sage und schreibe zwei Drittel aller Leitmessen der Weltwirtschaft finden in Deutschland statt. Dazu trägt das starke Messeland Nordrhein-Westfalen mit seinen herausragenden Messeplätzen heute allein zu einem guten Drittel bei.»

 

Ergebnisrekordfeier im brandneuen Confex


Heute steht die Koelnmesse um nichts hinter der Pioniertätigkeit der Gründungszeit zurück. «Die Koelnmesse tätigt seit 1924 antizyklisches Investment» sagte Gerald Böse. Dafür steht auch das vor Termin eröffnete Confex.

 

Den 100. Geburtstag feierte die Koelnmesse mit der Verkündung eines Rekordumsatzes von 416 Millionen Euro im Jahr 2023. Flankiert durch das Effizienzprogramm RECOVER25 erwirtschaftete sie ein vorläufiges positives Ergebnis von 42 Millionen Euro und übertraf damit sogar die eigenen Erwartungen.

 

Die für das Gastveranstaltungs-, Kongress- und Eventgeschäft verantwortliche Tochtergesellschaft Koelncongress übertraf mit einem Ergebnis in Höhe von voraussichtlich sieben Millionen Euro ebenfalls ihre eigenen Ergebniserwartungen für 2023.

 

Neben dem permanenten Ausbau der Geschäftstätigkeit in zahlreichen Regionen in der Welt, die jetzt im Umsatz- und Ergebnisrekord mündete, realisiert man quasi «nebenbei» zum beeindruckenden Tagesgeschäft den im Jahr 2004 lancierten Masterplan «Koelnmesse 3.0». Bis im Jahr 2040 investiert die Koelnmesse rund eine Milliarde Euro in die Zukunft des Geländes am Standort Köln.

 

Einige Säulen davon sind der Messeboulevard und das jetzt, am 28. Juni 2024 feierlich eröffnete Event- und Tagungszentrum Confex für bis zu 6'200 Konferenzgäste.

 

«Mit dem Confex schliesst Köln in die Liga europäischer Top-Konferenzstandorte auf», sagt Gerald Böse. «Mit der Fertigstellung des neuen Confex entsteht ein Messe-, Kongress- und Eventstandort, der die Koelnmesse entscheidend bei der Positionierung ihrer Veranstaltungen in der zukünftigen Messewelt unterstützt».

 

Im Sommer starten die nächsten Events im Confex. «Unter den Veranstaltern sind viele, die erstmals nach Köln kommen», erklärt Koelncongress-Geschäftsführer Ralf Nüsser.

 

Im November 2024 findet der Global Congress des Messeweltverbands UFI im Confex statt.

 

Mit dem Neubau kommt die Koelnmesse zudem dem eigenen Anspruch an die nachhaltige, ressourcen- und klimaschonende Gestaltung ihres Standorts und ihrer Prozesse nach. So erhielt das Confex schon während der Bauphase die Vorzertifizierung in Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

 

Der Jubiläumsakt war eine glamouröse Feier einer beeindruckenden Geschichte der Koelnmesse und gleichzeitig ein Einläuten ihrer wirtschaftlichen und sozialen Zukunft.

 


TAKE OUTS


 


-------- English --------


Into the future from a visionary past: 100 years of Koelnmesse with record results

 

It all began with the founding father and later German Chancellor Konrad Adenauer and his vision for Koelnmesse that went far beyond the exhibition halls. It consisted of the ideal of turning Koelnmesse into a centre for trade and understanding between nations. It culminates today, in Koelnmesse's record year, in 67 events worldwide with a 78 percent share of international exhibitors.

 


by Urs Seiler || 1 July 2024

 

It was a memorable anniversary celebration that brought the economic, historical and political significance of Koelnmesse to life.

 

When Konrad Adenauer opened Koelnmesse in 2024, it was at a difficult political and economic time. Times are still difficult today. But Koelnmesse has been demonstrating foresight and courage for 100 years. It was therefore fitting that the 100th anniversary was celebrated in the ultra-modern new Confex hall.

 

«100 years of trade fairs are no mean feat», said the Lord Mayor and Chairwoman of the Supervisory Board of Koelnmesse, Henriette Reker, and she was right.

 


The Chairman of the Koelnmesse Management Board, Gerald Böse (picture), expanded on this: «The future needs a past. Koelnmesse has been a vibrant centre for innovation, trade and international cooperation for 100 years. Confex is a new milestone on this path, which has been connecting companies, people and nations for ten decades»," he emphasised.

 

At both times, when Koelnmesse was founded and today, the general conditions were and are not the best.

 

But after the unspeakable pandemic, Koelnmesse is experiencing an upswing on a scale that nobody would have dared to predict. Just in time for its anniversary year, it generated record sales of 416 million euros in 2023, creating an economic impact of 2 billion euros in Cologne and North Rhine-Westphalia. Koelnmesse also stands for securing over 18,500 full-time jobs as direct and indirect economic effects for trade, crafts, transport, logistics, the hotel and catering industry. The average number of employees rose to 1,106 in 2023 (previous year: 1,017) and is higher than in the pre-corona years.

 

The status of Koelnmesse

When the charismatic, respected Mayor of Cologne and later Federal Chancellor Konrad Adenauer founded Koelnmesse in 1924, he not only had the vision of making Koelnmesse a European centre for trade, ideas and innovation, but also a place of understanding between nations in a difficult political and economic time. Germany's relations with the international community were shattered after the First World War.

 

The environment was also threatening in the 1940s. After the failed Hitler assassination attempt on 20 July 1944, Konrad Adenauer was suspected of having been involved and interned in the Messe (!), a branch of the Buchenwald concentration camp. However, a friend had helped Konrad Adenauer to escape transport to Buchenwald. (Source: Special publication 100 years of Koelnmesse). It saved his life, preserved the Cologne Trade Fair Centre's great founding father and enabled the Federal Republic of Germany to have its future Chancellor from 1949 to 1963.

 

The current Lord Mayor Henriette Reker described the special position of Koelnmesse in her speech on the 100th anniversary. «Cologne is an international city. Koelnmesse has been contributing to this for 100 years. It has always had to recover from low points and reinvent itself again and again!» And: «We are heralding the future today. With the Confex!»

 

Minister President Hendrik Wüst put it this way: «Our trade fairs are the showcase where we present our innovations to the world in front of nations that share our values.»

 

Philip Harting, Chairman of AUMA, emphasised the importance of trade fairs and Koelnmesse in modern times. «In the time during and after the pandemic, we have seen more clearly than ever how important our trade fairs are as trading centres for the economy. As many as two thirds of all leading trade fairs in the global economy take place in Germany. The strong trade fair state of North Rhine-Westphalia with its outstanding exhibition centres alone contributes a good third of this.»

 

Record results celebration in the brand new Confex


Today, Koelnmesse is in no way inferior to the pioneering activities of its founding years. «Koelnmesse has been making anti-cyclical inv. estments since 1924», said Gerald Böse. Confex, which opened a few days ago, also stands for this.

 

Koelnmesse celebrated its 100th birthday by announcing record sales of 416 million euros in 2023. Supported by the RECOVER25 efficiency programme, it generated a preliminary positive result of 42 million euros and even exceeded its own expectations.

 

The subsidiary Koelncongress, which is responsible for the guest events, congress and event business, also exceeded its own earnings expectations for 2023 with an expected result of seven million euros.

 

In addition to the permanent expansion of business activities in numerous regions around the world, which has now resulted in record sales and earnings, the «Koelnmesse 3.0» master plan launched in 2004 is being realised virtually «incidentally» the impressive day-to-day business. By 2040, Koelnmesse will have invested around one billion euros in the future of the exhibition centre in Cologne.

 

Some pillars of this are the Messeboulevard and the Confex event and conference centre for up to 6,200 conference guests, which will be officially opened on 28 June 2024.

 

«With Confex, Cologne is joining the league of top European conference venues», says Gerald Böse. «The completion of the new Confex will create a trade fair, congress and event location that will provide Koelnmesse with decisive support in positioning its events in the future trade fair world», says Gerald Böse.

 

The first events at Confex will start as early as summer 2024. «Many of the organisers are coming to Cologne for the first time», explains Koelncongress Managing Director Ralf Nüsser.

 

In November 2024, the Global Congress of the International Federation of the Exhibition Industry (UFI) will take place at Confex.

 

The new building also fulfils Koelnmesse's own commitment to the sustainable, resource- and climate-friendly design of its location and processes. Confex already received platinum pre-certification from the German Sustainable Building Council (DGNB) during the construction phase.

 

The anniversary event was a glamorous celebration of Koelnmesse's impressive history and at the same time heralded its economic and social future, culminating in a worthy centenary party.





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